Hauskapelle

Unserer Hauskapelle bietet ergänzend zum Seminarbetrieb einen Raum für persönliche Zeiten der Stille und des Gebetes und für die gemeinschaftliche Feier von Gottesdiensten.

Der Raum, der 1960 erbaut wurde, atmet den Geist des II. Vatikanischen Konzils: schlicht und reduziert auf das Wesentliche kann sich hier das Volk Gottes um Jesus Christus, seinen Herrn versammeln. An der Nordwand der Kapelle zieht eine Skulptur des „lehrenden Christus“ (von Blasius Gerg, Haslach) die Blicke auf sich. An dieser eindrucksvollen Bronzefigur mit ihren „harten Kanten und Ecken“ wird deutlich, dass Jesu Botschaft bis in unsere Tage eine Herausforderung für jeden Einzelnen ist. Doch seine segnende Hand zeigt seine Verheißung: „Ich bin bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Seine linke Hand, die auf den Tabernakel deutet, verstärkt diese Zusage für den Betrachter.

Die bronzene Marienfigur (ebenfalls von Blasius Gerg, Haslach) erinnert in ihrer Gestalt an eine Säule. Krone und Zepter sind Symbole der Schutzherrin Bayerns, der Patrona Bavariae, der die Kapelle geweiht ist.

Während drei Seitenwände der Kapelle aus Ziegelmauerwerk gefertigt sind, ist die Südseite zum Bildungshaus hinüber geöffnet. Eindrucksvoll strahlt das Licht der Sonne durch die bunte verglaste Südfront (vom Künstlerehepaar Georg Hoffmann und Elisabeth Hoffmann-Lacher, München, 1964) und füllt die Kapelle mit farbigem Licht. Ebenso durchlässig ist dieser Raum für alle Gäste: Sie dürfen all das, was sie bewegt und beschäftigt, mit in diesen Raum und damit vor Gott bringen.

In der Mitte der dreiteiligen Glaswand erstrahlt eine Rosette, ein Symbol für Gott, von dem alles Licht und Wachstum kommt. Gleich einer Sonne ist sie damit auch Zeichen für den Auferstandenen. Darunter sind in acht Feldern leuchtende teils noch grüne, teils reife Ähren dargestellt, die an die vielen Gleichnisse Jesu vom Acker und von der Ernte erinnern.

Auf Augenhöhe des Betrachters sind von links nach rechts die Werke der Barmherzigkeit dargestellt: Hungernde speisen (heilige Elisabeth von Thüringen), Durstigen zu trinken geben, Nackte bekleiden (heiliger Martin von Tours), Fremde beherbergen, Kranke besuchen, sich um Gefangene sorgen und Tote in Würde verabschieden. So wird der Auftrag Jesu, seine Botschaft zu leben, den Besuchern der Kapelle beim Hinausgehen vor Augen gestellt.